Während auf der altehrwürdigen Berliner Friedrichstraße im modernen, hektischen Treiben Straßenbahnen über die Weidendammer Brücke rumpeln, Autos hupen, Touristen aus aller Welt Sehenswürdigkeiten entdecken oder Geschäftsleute eiligen Schrittes die Fahrbahn zu überqueren versuchen, ist ein schmaler Hausdurchgang direkt gegenüber vom Friedrichstadtpalast fast zu übersehen.
Dieser führt, mit jedem Schritt Lärm und Trubel weiter hinter sich lassend, überraschend in eine kleine Oase. Bänke laden zum Verweilen im Grünen des ersten Hofes ein, im nächsten plätschert ein Springbrunnen aus Feld- und Pflastersteinen leise. Die Räume des Gesundheitszentrums wirken mit ihren großen Fenstern, im Sommer weit offenstehend und im Winter eine wärmende Atmosphäre widerspiegelnd, herzlich einladend.
Willkommen im Blütenhof!
Schon einmal, vor vielen Jahren, führte mich mein Weg hierher. 2007 belegte ich im Blütenhof den allerersten Kurs zum „Gesundheitscoach“. Nach Philosophiestudium, vielfältigen Berufserfahrungen wie einer langjährigen Tätigkeit im Jugendkulturbereich und einem darauffolgenden Wechsel in meine Herzensbranche - die Naturkosmetik - war ich damals auf der Suche nach weiterer Tiefe für meine persönliche wie berufliche Entwicklung.
Am 1. Mai 2021 nahm ich nun als Gast am Prüfungstag des aktuellen Kurses teil und war auf die Prüfungsvorträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr gespannt.
Während jeder einzelne Vortrag – ob nun über das Fasten oder zum achtsamen Umgang mit digitaler Flut im Alltag – jede/r einzelne der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigte, mit wie viel
Herzblut die verschiedenen Themen erarbeitet wurden.
So ging es z.B. bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Digitale Arbeitswelt & Mentale Gesundheit u.a. um den bewussten Einsatz von Filtern, um emotionalen Stress bei der alltäglichen Handhabung elektronischer Geräte zu reduzieren oder zu vermeiden. Ein hoch aktuelles Thema, das leidig jede/r kennt!
Aktives Coaching wie Betreuung beim Fasten durch
Helmut Greven empfehle ich sofort jedem interessierten Menschen. Sein Vortrag bewies, wie intensiv er sich schon seit Jahren mit der Thematik beschäftigt und welch tolle Angebote er während der Weiterbildung entwickelte. Ich bin mir sicher, seine künftigen Klientinnen und Klienten sind bei ihm in den allerbesten Händen.
Marcel Schobel verwies mit seiner Arbeit darauf, wie wichtig es ist, sich mit dem in der derzeitigen Gesellschaft existierenden völlig verzerrten Körperbild auseinander zu setzen.
Vermarktung des Körpers? Klares Nein! Mein Körper – das bin ich selbst!
Der Ansatz, vor der eigentlichen Änderung (z.B. einer Ernährungsumstellung) erst einmal das Umdenken zu begleiten, also bewusst an den Prozessbeginn die Entwicklung eines anderen Gesundheitsbewusstseins und somit eine neue Körperwahrnehmung zu stellen, spricht für Nachhaltigkeit und Erfolg seines Coaching-Konzepts.
Julia Blenn (j.blenn@freigut-berlin.de) hat uns mit ihrem Vortrag viel Wissen zur Bedeutung des einzigartigen Vagusnervs und seiner bewussten, wie einfachen Aktivierung für ein besseres Körpergefühl und das Herstellen eines inneren Ausgleichs vermittelt. Besonders gelungen ist ihre wunderschön gestaltete Werbepostkarte, mit der man mit ein paar einfachen Übungen sofort loslegen kann.
Frau Dr. med. Simmermacher begleitet seit nunmehr 10 Jahren die Qualifizierungskurse als Dozentin und Prüferin mit ihren langjährigen und wertvollen Erfahrungen als Humanmedizinerin, Chirurgin wie Sozial- und Gesundheitsmanagerin. Sie übernahm auch am 1. Mai 2021 den Vorsitz der Prüfungskommission.
Nach der Freude und der Erleichterung über die erfolgreich bestandenen schriftlichen und mündlichen Prüfungen und den Vorträgen waren im anschließenden, angeregten Austausch ansteckende Begeisterung, full power und echte Vorfreude auf die künftige Coaching-Arbeit deutlich zu spüren.
In der Abschlussrunde, als jede/r noch einmal sehr persönlich über das neu gewonnene Wissen und die eigenen Erfahrungen im Prozess des Zeitraums der Weiterbildung sprach, erinnerte ich mich nicht nur an die große Aufregung vor meiner eigenen Prüfung, sondern bemerkte noch einmal sehr deutlich, wie viel Wertvolles ich damals sowohl für mich persönlich wie für meinen leidenschaftlich ausgeübten Beruf als Naturkosmetikerin mitnahm.
Meine Kundinnen und Kunden beriet ich - nach der Absolvierung des Kurses - in gesundheitlichen Fragen wesentlich fundierter, denn ich betrachtete meinen Beruf noch einmal mit anderen Augen.
Kosmetik wohnt mit seinem griechischen Wortursprung ein philosophischer Aspekt inne: cosmein, abgeleitet von „Kosmos“, bedeutet nicht nur Schmücken, sondern auch Ordnen, Reinigen.
Mit meinem Prüfungsthema wählte ich eine sehr besondere Aufgabe – Kosmetik und Beratung zur Körperpflege/Hygiene mit Menschen mit Behinderungen, die ich dann über 10 Jahre mit einem Ehrenamt, das mir sehr am Herzen lag, ausübte.
Das Angebot zielte auf einen Themenkomplex, der im Alltag der Betreuung oft zu kurz kommt und trug über die positive Wirkung der sehr individuellen Beratungen und Anwendungen maßgeblich zur Stärkung des Selbstbewusstseins und des Vertrauens der Klientinnen und Klienten bei.
Die Qualifizierung zum Gesundheitscoach bietet nun seit 15 Jahren die Chance, Gesundheit als konzertierten Prozess zu begreifen, Eigenes zu entwickeln – ob nun im aktuell bestehenden Berufsalltag wie bei mir - oder in künftig ganz neu beschrittenen Wegen.
All das wäre ohne Birgit Böhmig nicht möglich. So galt der große Dank der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor allem ihr!
Sie steht mit ihrer ganzen Persönlichkeit für vielfältige und langjährige Erfahrungen in allen Komponenten der Weiterbildung, für exzellentes Fachwissen bzw. Kompetenz rund um das Thema Gesundheit sowie für eine individuelle und intensive Betreuung und Begleitung während des gesamten Weiterbildungsprozesses.
Über all die letzten Jahre blieb auch mein Kontakt zum Blütenhof wie zu Frau Böhmig bestehen.
... gern kehre ich dorthin, tauche in dessen wohltuende und kraftvolle Atmosphäre ein, freue mich über Wieder- wie Neubegegnungen oder lerne dazu, denn auch am 1. Mai 2021
wirkten zwei ehemalige Teilnehmerinnen mit:
Susanne Uckun (https://www.susanne-uckun.com/) mit ihrem schon legendären wie mitreißenden „George-Clooney-Vortrag“ zur Ernährungsumstellung und Sabine Gutknecht, die uns mit aktiven Neuro Mobility-Übungen vor Ort wirksam auf Trab brachte. Wer wissen will, was z.B. hinter Übungen, die sich bei ihr „Huhn“ oder „Tempeltänzerin“ nennen, steckt, erfährt hier mehr:
Mit Freude denke ich an den letzten, gelungenen Erlebnistag zurück und denke tatsächlich über eine Auffrischung des Gelernten in einem weiteren Kurs nach.